Markus Eisenbichler wird in Oberstdorf neuer Deutscher Meister
Martin Hamann aus Sachsen und Lokalmatador Karl Geiger auf den Rängen 2 und 3
Markus Eisenbichler feierte bei der Deutschen Meisterschaft im Skispringen in Oberstdorf einen souveränen Sieg. Der 29-Jährige vom TSV Siegsdorf holte sich auf der Großschanze in der Audi Arena zum ersten Mal in seiner Karriere den nationalen Titel. Auf Platz 2 landete der Sachse Martin Hamann und Dritter wurde Vorjahressieger und Lokalmatador Karl Geiger.
Den Grundstein für den Erfolg hatte Eisenbichler schon im ersten Durchgang mit dem weitesten Sprung des Tages gelegt. Auf 140,5 Meter trug es den Dreifachweltmeister von Seefeld hinunter. Im Finaldurchgang machte er dann mit einer erneuten Bestweite von 139,0 Meter und insgesamt 300,2 Punkten alles klar für den Titel.
Einen Supersprung auf 135,5 Meter hatte auch Martin Hamann von der SG Nickelhütte-Aue im ersten Durchgang erwischt. Allerdings hatte der 23-jährige Sachse kräftige Unterstützung durch den Wind, was letztlich zu 7,6 Punkten Abzug führte. Im zweiten Durchgang hielt sich Hamann mit einer Weite von 129,5 Metern die Konkurrenz vom Leib. Mit einer Gesamtpunktzahl von 282,4 Punkten sprang er auf den zweiten Platz.
Rang 3 ging an den Deutschen Meister des Vorjahres, Karl Geiger vom Skiclub Oberstdorf. Der 27-jährige Oberstdorfer sprang auf seiner Heimschanze auf 130,5 m und 131,0 m (274,7 Punkte).
Luft nach oben ist bis zum Start in den Weltcup-Winter noch für Andreas Wellinger(SC Ruhpolding). Der 25-Jährige bestritt mit der Deutschen Meisterschaft seinen ersten Wettkampf nach 16-monatiger Verletzungspause und war mit Rang 12 zurückgekehrt. Während Pius Paschke (WSV Kiefersfelden) und Severin Freund (WSV Rastbüchl) mit den Plätzen 4 und 5 zufrieden sein konnten, hatten sich Richard Freitag (SG Nickelhütte Aue) und Constantin Schmid (WSV Oberaudorf) sicher mehr versprochen als die Plätze 7 und 8, für die es letztlich reichte.
Bei den Junioren siegte Claudio Haas vom Skiteam Schonach-Rohartsberg mit 127,0 m und 130,5 m (229,3 Punkte) vor Eric Fuchs vom Skiclub Oberstdorf (124,0 m und 128,0 m; 186,4 Punkte) und Quirin Modricker (Skiclub Hinterzarten (118,0 m und 115,0 m; 183,6 Punkte).
Eine Deutsche Meisterschaft unter Corona-Bedingungen, das war für die 33 Athleten eine neue Erfahrung, denn aufgrund der strengen Hygieneauflagen waren Zuschauer im Stadion nicht zugelassen. Bei der Siegerehrung applaudierten darum nur Teamkollegen und Betreuer. Für eine Runde mit dem Bike, das als Siegprämie auf den neuen Deutschen Meister wartete, ließ sich Markus Eisenbichler auch ohne großes Publikum gern gewinnen.
Stimmen:
Markus Eisenbichler (TSV Siegsdorf), Platz 1:
„Der erste Sprung war gut, der zweite auch. Nur mit der Landung bin ich nicht zufrieden, da hätte ich gern den Telemark gesetzt. Ich freu mich sehr über den Titel, den ich übrigens zum ersten Mal holen konnte. Leider fehlt die Atmosphäre, aber die Veranstalter haben wirklich alles getan, um uns einen guten Wettkampf zu ermöglichen.“
Martin Hamann (SG Nickelhütte Aue), Platz 2:
„Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Nur aus den Sprüngen hätte ich noch mehr rausholen können. Das ging alles irgendwie holterdipolter. Zu schnell, um sich richtig zu fokussieren.“
Karl Geiger (Skiclub Oberstdorf), Platz 3.
„Es ist schon irgendwie ein merkwürdiger Wettkampf, so komplett ohne Zuschauer und damit sehr gewöhnungsbedürftig. Aber die Veranstalter haben hier alles extrem gut vorbereitet. Dafür ein großes Lob. Mit meinen Sprüngen war ich zufrieden und der dritte Platz geht voll Ordnung.“